Fahrzeugdaten für mehr Servicequalität
Die Wiener Linien nutzen erfolgreich Data Packages von OMNIplus ON
Mit den Fahrzeugdatenschnittstellen von OMNIplus ON Data Packages haben die Wiener Linien den Zustand ihrer Omnibusflotte fest im Blick. Dank Datenübertragung in Echtzeit können Ausfallursachen frühzeitig erkannt und entsprechend reagiert werden. Dadurch bleiben den Fahrgästen unnötige Fahrtunterbrechungen und Wartezeiten erspart.
Vielfältiger Stadtverkehr
„Wien hat mehr – Vielfalt und Flair“ lautet ein Werbespruch der österreichischen Bundeshauptstadt. Das gilt für die Kultur- und Lokalszene ebenso wie für Unternehmen und Organisationen. Vielfältig ist auch die Bevölkerung der zweitgrößten Stadt im deutschen Sprachraum. Hier leben 22 % der Einwohner Österreichs, knapp zwei Millionen Menschen – im gesamten Ballungsraum sind es drei.
Vielfältig ist auch der gut ausgebaute öffentliche Verkehr. Während S-Bahnen und Regionalbusse die Verbindung mit dem Umland herstellen, sorgt die Wiener Linien GmbH & Co KG mit einem dichten Liniennetz für die Mobilität innerhalb der Stadt. Neben U-Bahnen und Straßenbahnen zählen dazu über 400 Omnibusse. Sie erbringen auf 130 Linien rund 22 % der Beförderungsleistung.
Wien setzt auf Mercedes-Benz eCitaro, Citaro und CapaCity
Die Omnibusflotte wurde im Jahr 2012 beginnend komplett auf Niederflur-Stadtlinienbusse der Citaro-Familie von Mercedes-Benz umgestellt. Ihr gehören sowohl die klassischen Citaro Solobusse mit 12 m Länge als auch die Gelenkbusse Citaro G mit 18 m Länge und CapaCity mit 19,7 m Länge an.
Die über 400 Omnibusse der Wiener Linien erzielen eine Jahres-Gesamtleistung von rund 22 Mio. Kilometern. Deshalb läuft seit 2022 die nächste Modernisierungswelle. Dabei werden die Stadtbusse sukzessive durch Citaro-Modelle der aktuellen Generation abgelöst. Zusätzlich werden ab Mitte 2023 vollelektrische Busse von einem neuen E-Kompetenzzentrum aus operieren. Im Endausbau sollen 60 eCitaro auf neun Linien lokal emissionsfrei verkehren.
"Der Datenaustausch mit dem Kommunikationsmodul in jedem Bus erfolgt nahezu in Echtzeit mit extrem hohen Übertragungsfrequenzen."
Günther Müller, Digital Services Manager bei Daimler Buses Austria
Einfacher Online-Datentransfer in Echtzeit
Die Wiener Linien nutzen die technischen Fahrzeugdaten per internetbasiertem Schnittstellen (API) für ihr bestehendes Flottenmanagement. Mit den Fahrzeugdatenschnittstellen von OMNIplus ON Data Packages werden bis zu 30.000 Datenpunkte direkt aus dem Fahrzeug heraus gespeichert und je nach individuellem Bedarf im bestehenden System weiterverarbeitet. Die Auswertung der bereitgestellten Daten erfolgt über ein externes Telematiksystem.
Für das Aggregieren und Übertragen der Daten im Bus sorgt das Bus Data Center, ein Echtzeit-Kommunikationsmodul, das über den CAN-Bus mit der gesamten Fahrzeugelektronik verbunden ist. Seit 2018 ist das Bus Data Center ohne Aufpreis im Standard in jedem Bus der Marke Mercedes-Benz eingebaut. Das erspart deren Betreibern nicht nur die Anschaffung zusätzlicher Telematikboxen, sondern auch Kosten und Risiken des Einbaues, vor allem aber mögliche Kompatibilitätsbeeinträchtigungen und Wartungsthemen.
Bidirektionaler Datentransport, auch on Demand
„Die Datenübertragung zwischen dem Bus Data Center und dem Connectivity Backend von OMNIplus ON erfolgt bidirektional“, weist Günther Müller auf ein wichtiges Merkmal der Telematiklösung hin. „Über diese Verbindung lässt sich beispielsweise ein eCitaro vorkonditionieren, auch wenn das Fahrzeug nicht mit der Ladesäule verbunden oder auf Kundenseite kein Lademanagement vorhanden ist.“ Die bidirektionale Kommunikation ermöglicht auch das gezielte Abfragen von Diagnoseinformation analog zu den Auslesegeräten in den Werkstätten, etwa aufgrund einer Meldung durch den Fahrer.
"Sollte einmal ein technisches Gebrechen auftreten, können wir rasch reagieren, um Schäden zu vermeiden."
Gerhard Siegl, Referatsleiter Fahrzeugbeschaffung, technische Betreuung und Leiter Versuchsgruppe bei den Wiener Linien
Mehr Effizienz im Werkstattbetrieb
Seine Data Packages bietet OMNIplus ON in bedarfsorientierten Versionen an. Das Data Package diagnostic ermöglicht die Anzeige sämtlicher Fehlermeldungen aus dem Fahrzeug, auch solche, die nach kurzer Anzeige wieder erlöschen. So ist das frühzeitige Erkennen technischer Probleme möglich, etwa an den Türsteuerungen. Die Remote-Diagnose bietet einen ähnlichen Umfang wie die stationären Diagnosegeräte in den Werkstätten.
„Wir verwenden diese Diagnosedaten zur Optimierung des Werkstattbetriebes“, erläutert Gerhard Siegl, Referatsleiter Fahrzeugbeschaffung, technische Betreuung und Leiter der Versuchsgruppe bei den Wiener Linien. „So können die benötigten Ersatzteile bereits vor der Ankunft des Fahrzeugs bereitgehalten und schneller verbaut werden.“ Darüber hinaus werden zum Beispiel die Informationen über den Bremsenverschleiß für die Planung anstehender Wartungsarbeiten herangezogen.
Dem Fahrer über die Schulter blicken
Mit den OMNIplus ON Data Packages werden auch die Anzeigen und Eventmeldungen aus dem Fahrercockpit übermittelt. „So können wir dem Fahrpersonal in Echtzeit über die Schulter schauen. Das hilft uns, Missverständnisse und Fehlinterpretationen zu vermeiden“, begründet das Gerhard Siegl. „Instandhaltungsmaßnahmen sind damit besser planbar. Und sollte einmal ein technisches Gebrechen auftreten, können wir rasch reagieren, um Schäden zu vermeiden.“
Das kann im Ernstfall bedeuten, einen Bus geordnet aus dem Betrieb zu nehmen, indem ein fliegender Fahrzeugwechsel durchgeführt wird. Das hat nicht nur den Vorteil, dass die Auswirkung eines technischen Defekts begrenzt bleiben, sondern erspart auch den Fahrgästen Fahrtunterbrechungen und Wartezeiten. Und das ist schließlich das höchste Ziel der Wiener Linien als Verkehrsdienstleister.
"Ein fliegender Fahrzeugtausch erspart Fahrgästen Fahrtunterbrechungen und Wartezeiten."
Gerhard Siegl, Referatsleiter Fahrzeugbeschaffung, technische Betreuung und Leiter Versuchsgruppe bei den Wiener Linien
Mit Sicherheit in die Zukunft
Über die von OMNIplus ON genutzte Daimler Truck Cloud sind bereits über 500.000 Omnibusse und Lkw verbunden. Ihre Daten werden verschlüsselt übertragen und auf europäischen Servern redundant gespeichert. Dabei liegt ein starker Fokus auf Konformität mit der DSGVO, Datensicherheit und Cybersecurity. OMNIplus ON erfüllt bereits vollumfänglich die Anforderungen der ab 2024 verbindlichen EU-Richtlinie.
Die Information über die Busse der Wiener Linien aus den OMNIplus ON Data Packages tragen nicht nur zur Steigerung der Einsatzbereitschaft der bestehenden Busflotte bei. Daimler Buses nutzt diese Daten mit dem Einverständnis des Kunden aus dem laufenden Betrieb ebenfalls, um sie in die Weiterentwicklung der Busse einfließen zu lassen. Davon profitieren mit Sicherheit auch in Zukunft sämtliche Betreiber und die Fahrgäste der Wiener Linien.
